Bewegungskindergarten - Was ist das überhaupt?

Manch einer oder eine wird bei dem Wort Bewegungskindergarten vielleicht denken: „Was soll das überhaupt, wozu brauchen wir einen Bewegungskindergarten? Die Kinder bewegen sich doch genug!“

Leider stimmt das nicht! Heute wissen wir aus Untersuchungen, dass auffällig viele Kinder an Haltungsschwächen, Koordinationsstörungen und Adipositas leiden, um nur einige Beispiele zu nennen. Dies ist zum großen Teil auf ein verändertes Spielverhalten und veränderte Wohn- und Lebensbedingungen zurückzuführen. In einem Bewegungskindergarten geht es darum, die natürliche Bewegungslust der Kinder aufzugreifen und diese, wo es möglich und sinnvoll ist, zu fordern und fördern.

 

Dies sind, ganz stark vereinfacht, die Ausgangspunke, warum sich die Sportjugend im Landessportbund NRW seit über 20 Jahren in ihren Programmen und politischen Schwerpunkten für das Recht der Kinder auf Bewegung stark macht. Frei nach dem Motto „Bildung bewegt und Bewegung bildet!“. Bewegung ist nicht nur für die körperliche Entwicklung gut, sondern durch Bewegung werden ganzheitliche Persönlichkeitsprozesse unterstützt. Und dies wird besonders bei Kindern deutlich.

 

Seit 1996 realisiert die Sportjugend NRW erfolgreich in bisher 750 Kindertageseinrichtungen ein „Mehr an Bewegung“ (Stand 09/2015). Das unterstützen 600 Sportvereine im Rahmen ihrer qualitativen Kinder- und Jugendarbeit und werden für ihre Kooperationsbereitschaft besonders ausgezeichnet. Davon sind rund 100 Sportvereine sogar Partner von mehr als einem Bewegungskindergarten.

 

Ein besonderer Bestandteil des Programms „Anerkannter Bewegungskindergarten“ ist der sogenannte „Pluspunkt Ernährung“. In dieser besonderen Zertifizierung qualifi zieren sich die ErzieherInnen im Bereich Ernährung – unter besonderer Beachtung der Wechselwirkungen von gesunder Ernährung und Bewegung – weiter. Die Schulung erfolgt durch Ernährungsfachkräfte. Dieses Projekt wird neben der Sportjugend im Landessportbund NRW durch das Verbraucherschutz- und Gesundheitsministerium und die gesetzlichen Krankenkassen in NRW unterstützt.